Cannabis

Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland. Besonders erschreckend ist der Konsum von Jugendlichen: So hatten 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse 2007 Erfahrung mit Cannabis. Dass Cannabis ein Risiko für die eigene Gesundheit darstellt und unter anderem Psychosen verursachen kann, wissen wenige. Auswertungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) von 2007 zeigen, dass die Zahl der Cannabiskonsumenten rückläufig ist. Dennoch bleibt die Zahl der regelmäßigen Cannabiskonsumenten mit etwa 4-5 Prozent aller Cannabis-Erfahrenen gleich bleibend hoch. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland insgesamt etwa 600.000 Personen zwischen 18 und 64 Jahren Cannabis entweder missbrauchen (380.000) oder von Cannabis abhängig sind (220.000).

Grundsätzlich ist Cannabis die wissenschaftliche Bezeichnung für Hanf (Cannabis sativa), eine Pflanze, die Harzstoffe absondert, die berauschende Wirkstoffe enthalten. Mit dem Begriff Cannabis bezeichnet man deshalb im engeren Sinne eine bewusstseinsverändernde Rauschdroge, deren Rohstofflieferant die Cannabispflanze ist. Der berauschende Wirkstoff der Droge ist das THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol), das sich in den Harzabsonderungen insbesondere der weiblichen Pflanzen befindet. Werden Blätter und Stängel der Pflanzen mit den wirkstoffreichen Blütenspitzen vermischt, so spricht man von Marihuana oder auch „Gras“, „Pot“ oder „Tea“.

Haschisch („Cannabisharz“) ist das abgesonderte Harz der Cannabispflanze, das aus den Drüsenköpfen der Blütenstände gewonnen wird und ist damit konzentriertes Cannabis. Getrocknet und in Form von gepressten Platten und Klumpen vertrieben zeigt „Hasch“ oder „Shit“ eine höhere  Rauschwirkung. Haschisch und Marihuana werden pur oder mit Tabak vermischt als „Joint“ oder in der Pfeife geraucht oder zusammen mit Nahrungsmitteln (z. B. Keksen) eingenommen.

  

Wirkung:

Die berauschende Wirkung von Cannabis hängt nicht nur von Konsumformen, sondern auch von Setting und Persönlichkeit ab. Charakteristisch für die Wirkung von Cannabis ist ein Gefühl der Euphorie und Gelassenheit. Konsumenten neigen zu Albernheiten und erleben ein verstärktes Einfühlungsvermögen für ihr Gegenüber. Das Denken ist von starken Gedankensprüngen geprägt und das Kurzzeitgedächtnis und Zeitgefühl werden gestört. Wahrnehmungen intensivieren sich. 

 

Cannabis-Konsumenten verspüren ein Gefühl der Leichtigkeit und wohliger Entspannung. Bei ängstlichen Personen kann die Droge aber auch Ängste verstärken und zu Panikattacken führen.

 

  

Risiken:

Der Konsum von Cannabis kann psychotische Symptome hervorrufen. Ängste, Panik und Verfolgungswahn können in einem "Horrortrip" münden. Betroffene leiden unter Verwirrtheitszuständen, Halluzinationen und "Filmrissen". Sie fühlen sich dann von anderen isoliert. Weitere Folgen sind Herzrasen, Übelkeit und Schwindel bis zum Kreislaufkollaps.

   

Dauerhafter Cannabiskonsum kann langfristig zum sozialen Rückzug führen. Beeinträchtigungen der kognitiven Leistungsfähigkeit sind ebenfalls zu beobachten (Aufmerksamkeit, Konzentration, Lernfähigkeit lassen nach). Wie beim Rauchen besteht ein Lungenkrebsrisiko, das jedoch noch erhöht ist, weil Cannabisrauch mehr krebserregende Stoffe enthält. Konsumieren pubertierende Jugendliche Cannabis, kann es zu einer verzögerten körperlichen Entwicklung kommen.

 

Besonders auffällig ist, dass viele Konsumenten in eine Lethargie verfallen. Sie sind extrem antriebslos und demotiviert. Dadurch ist der Alltag nur noch schwer zu bewältigen und Familie und Beruf werden vernachlässigt.